„In 30 Berufsjahren habe ich das überhaupt noch nicht erlebt“

Shownotes

Normalerweise freuen sich Unternehmen über neue Kunden. Doch die teilweise enormen Preissprünge auf dem Strom- und Gasmarkt in den vergangenen Monaten haben zur verkehrten Welt geführt. Stromanbieter wussten nicht so recht, was sie mit neuen Kunden anfangen sollten – auch die Rhein-Energie. Zeitweise verweigerte sie freiwillige Wechsel in die eigenen Tarife.

Das Unternehmen ist in Köln und der Region mit seinen Beteiligungen an regionalen Stadtwerken der sogenannte Grundversorger für Strom und Gas. Als Grundversorger muss das Unternehmen einspringen, wenn andere Lieferanten ausfallen. Und das ist zuletzt reihenweise passiert - durch Insolvenzen oder Kündigungen.

„Wir haben inzwischen rund 25.000 Kunden (…) auf den Tisch gelegt bekommen“, sagt Rhein-Energie-Chef Dieter Steinkamp. Alle erhielten Strom und Gas, doch die benötigten Energiemengen hatten die Kölner nicht im Einkauf vorhersehen können. Dadurch musste die Rhein-Energie zu hohen Preisen adhoc an der Börse zukaufen und die Endtarife teilweise drastisch erhöhen.

Im Podcast kündigt Steinkamp eine Normalisierung an. Der zwischenzeitliche Rekordpreis von 72,8 Cent für Neukunden in der Strom-Grundversorgung werde reduziert. Für Bestandskunden bietet der Ausblick nach vorne wenig Erquickliches: Der Strompreis werde solange wie möglich stabil gehalten, doch der Gaspreis voraussichtlich noch ein weiteres Mal im Jahr 2022 erhöht werden - nach einer ersten Erhöhung zum Jahreswechsel.

Das Ziel der Klimaneutralität bis 2035 wird Steinkamps Nachfolger Andreas Feicht vorantreiben müssen. Bislang hat das Unternehmen ein sehr kleines Portfolio an eigener Solar- und Windstromproduktion, produziert hauptsächlich mit Erdgas und setzt die komplette Ökostromversorgung der Privatkunden durch den Zukauf von europäischen Ökostrom um.

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