„Köln und Bonn holen als Standorte für Gründer kräftig auf“
Shownotes
Digitale Transformation, Mitarbeiter-Fluktuation und der War for Talents: Viele traditionelle Unternehmen stehen vor großen Herausforderungen, erklärt Peter Goeke, Mitgründer von Deep Skill im Podcast „ekonomy mit K“. Mit dem Start-up wollen er und Mitgründerin Miriam Mertens Unternehmen dabei helfen, dem Wandel nicht mehr bloß mit neuen Tools oder Prozessen zu begegnen, sondern auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an die Hand zu nehmen.
„Wir haben gemerkt, dass es eine große Nachfrage am Markt gibt, die gesamte Mitarbeiterschaft in emotionalen Fähigkeiten zu schulen“, sagt Goeke. „Es reicht nicht mehr aus, nur die Top-Führungskräfte in dem Bereich weiterzuentwickeln.“ Als Beispiel für diese Fähigkeiten zieht er Widerstandsfähigkeit, kognitive Agilität, flexibleres Denken und den Ausbruch aus alten Denkmustern heran.
Dabei setzt Deep Skill auf eine Kombination aus E-Learning-Plattform und einem zugewiesenen Coach, der regelmäßig Sitzungen mit den Kundinnen und Kunden durchführt. „Oft sind die emotionalen Fähigkeiten kognitiv schnell zu greifen, aber der Alltagstransfer ist schwierig“, sagt Goeke. Durch die regelmäßigen, digitalen Treffen soll die Übertragung des neuen Wissens auf den Alltag gewährleistet werden.
„Wenn du dir auf Linkedin-Learning oder auf anderen E-Learning-Portalen Videos zum Thema Kommunikation anschaust, dann heißt das noch lange nicht, dass du die über 12 Monate gesehen in deinem Alltag verankerst“, ergänzt er. Daher sei es wichtig, dass die Pläne auch individuell auf Unternehmen und Erfolge der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abgestimmt sind.
Gegründet haben Goeke und Mertens das Start-up im April 2020, mitten im ersten Lockdown. Mertens arbeitete zuvor als Führungskraft bei der Deutschen Telekom und dort in Sachen Coaching Erfahrung sammeln können. Goeke selbst brachte das technische Wissen mit, da er selbst zuvor in Hamburg die Micro-Influencer-Suchmaschine Vimato gegründet hatte: „Unser Ziel war es, mehr Glaubwürdigkeit in das Thema reinzubringen, weil große Influencer Produkte bewerben, von denen man nicht weiß, ob sie da wirklich hinter stehen“ sagt er. „Micro-Infuencer, kleine und echte Fans von bestimmten Produkten bilden sih damit ab, weil sie das Produkt toll finden – mit denen lohnt es sich doch, Werbung zu machen.“ So würde man die Menschen treffen, die sich für ein Produkt interessieren und nicht die, die sich schlussendlich von der Werbung genervt fühlen würden.
Während seine Mitgründer und eine Nachfolgerin das Geschäft mit Vimato weiterführen, hat Goeke Hamburg verlassen, wo er einst Werbespots für namhafte Kunden großer Werbeagenturen geschrieben hatte. Für den gebürtigen Bonner ging es zurück ins Rheinland, da er hier mehr familiäre Unterstützung habe. In Köln hatte er zudem die Rockband Maradona gegründet, mit der er im Jahr 2009 den Einstieg auf Platz 88 der deutschen Single-Charts schaffte.
Zwar gefallen ihm privat sowohl das Rheinland als auch Hamburg, aber aus der Gründerperspektive ist es doch etwas komplizierter: „Hamburg hat eine ganz tolle Infrastruktur für Gründer, ich war wirklich begeistert, was für ein tolles Netzwerk es dort gibt, wie man sich als Gründer dort findet und sich gegenseitig unterstützt, welche Partner man findet. Da holen Köln und auch Bonn aber kräftig auf. Ich war positiv überrascht, was für tolle Accelerator-Programme es beispielsweise gibt, was es auch hier für tolle Venture Capitals gibt“, erklärt er. "Ich würde sagen, noch ist Hamburg besser für Gründer, aber ich bin guter Dinge, dass es in ein paar Jahren Köln sein wird."
Für Gründerinnen und Gründer hat er neben der Leidenschaft für das Produkt noch einen wichtigen Tipp: „Das Gründerteam ist alles – man geht durch dick und dünn, eine Gründung ist eine herausfordernde Zeit. Sucht euch eine starke Partnerin, einen starken Partner, der dieselben Werte vertritt, wie du selbst, das ist der Schlüssel.“
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