Karl Dienst: „Kunden hoffen, dieses Jahr noch eine Solaranlage zu bekommen“
Shownotes
Mindestens 80 Prozent des Bruttostromverbrauchs sollen bis 2030 aus erneuerbaren Energien kommen – das sieht zumindest das Osterpaket der Bundesregierung vor. Vergangenes Jahr waren es mit 42 Prozent allerdings nur etwas mehr als die Hälfte. Karl Dienst, Gründer und CEO von Wegatech, einem Kölner Anbieter von Photovoltaikanlagen, Batteriespeichern und Wärmepumpen, glaubt, man habe eine Chance, dieses Ziel zu erreichen. Voraussetzung dafür sei aber, dass alle Barrieren auf dem Weg zur eigenen Photovoltaikanlage entfernt würden.
„Gerade bei Mehrfamilienhäusern und Gewerbekunden gibt es noch extrem viele behördliche Regularien“, sagt er im Podcast „ekonomy mit K“. Als Beispiel nennt er den sogenannten Mieterstrom, den Hausbesitzer vom Dach der Immobilie ihren Mietern komplex verkaufen müssten. Zwar gebe es allmählich Fortschritte, „nur die Geschwindigkeit ist einfach nicht die, die wir brauchen.“ Doch es gibt auch gute Nachrichten: "Im Bereich der Privathaushalte sind wir eigentlich schon sehr gut unterwegs."
Der Markt hat sich laut Dienst seit Unternehmensgründung 2010 extrem gewandelt: „Wir hatten zehn Jahre, in denen wir eigentlich um jeden Kunden kämpfen und jeden Kunden zehnmal anrufen mussten, um eine Anlage zu verkaufen“, sagt er. Mittlerweile riefen die Kunden ständig an, in der Hoffnung, dieses Jahr noch eine Anlage zu bekommen. Das birgt auch Schwierigkeiten: „Wir können nicht von heute auf morgen doppelt oder dreimal so viele Handwerker organisieren, die diese Projekte umsetzen können.“
Wie er das Problem löst und was er von den weiteren Beschlüssen des Osterpakets hält, erzählt er im Podcast.
Jürgen Schumacher
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