Kunstversicherer Alexander Wiebe: „Der Schaden wäre versichert, ob Tomatensuppe oder Kartoffelbrei“

Shownotes

Klimaaktiviten beschmieren berühmte Kunstwerke, um so auf ihre Sache aufmerksam zu machen: Was die einen als berechtigten Protest sehen, empfinden andere als verwerflich. Jenseits der emotionalen Betrachtung, blickt Alexander Wiebe aus einer andere Perspektive auf die Fälle: er versichert Kunstwerke gegen Schäden.

Im Gespräch erklärt er, dass Sammlungen und Ausstellungen und einzelne Werke in der Regel über "All risk"-Policen abgesichert sind. Diese greifen unabhängig von der Art und Weise, wie ein Bild beschädigt wird. "Der Schaden wäre versichert, durch Kartoffelbrei, durch Tomatensuppe oder was auch immer", berichtet der Versicherungsexperte.

Zuletzt beschmierten Aktivisten in Den Haag "Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge", ein Werk von Jan Vermeer. Sie klebten sich an das schützende Glas vor dem Bild und schmierten Tomatensoße auf das Werk - sie mussten zwei Monate in Haft.

Ein ideeller Verlust könnte natürlich nicht ersetzt werden, aber eine Restauration müsste die Versicherung zahlen, so Wiebe. Gleichzeitig wirken die Versicherer auf verschärften Sicherungsmaßnahmen hin - das kann etwa die Pflicht zur Taschenabgabe und Gaderobe für Besucherinnen und Besucher in Museen sein.

In Köln sitzen gleich mehrere Kunstversicherungen und sie alle fürchten mehr als durch Restauration zu behebende Schäden den "Totalverlust" von Werken. Denn diese sind dann zum geschätzten Marktwert abgeschützt. Das können schon mal mehrere Millionen Euro pro Bild oder Statue sein - etwa bei einem Diebstahl oder Brand.

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